März/April 2023
Besuch in Kenia vom 28.03-11.04.2023
Wir sind am 28. März abends in Mombasa gelandet und dann direkt am nächsten Tag zum Heim gefahren. Unsere Vorfreude auf ein Wiedersehen war groß und
wir waren gespannt, wie die Kinder auf uns reagieren würden.
Die Kinder wussten nichts von unserem Besuch, da wir mit Heimleiter Banzi vereinbart haben, die Kinder zu überraschen.
Wir wurden am Mittwoch zunächst sehr herzlich von Banzi und Bibi empfangen, da die Kinder noch in der Schule waren. Als die Kinder dann schließlich aus
der Schule kamen, war die Überraschung sehr groß.
Die Kleinen sind direkt in unsere Arme gesprungen und konnten gar nicht glauben, dass wir da sind. Abduli, einer der Jungs, hat uns mit großen Augen
angeschaut und sogar angefangen zu weinen, da mussten wir uns sehr zusammenreißen um nicht gleich mitzuweinen.
Der Empfang der Kinder war wunderschön und wir hatten einen tollen ersten Tag und ein erstes gemeinsames Abendessen. Es hat sich sofort angefühlt wie
nach Hause kommen.
Die Kinder haben uns an die Hand genommen und sind mit uns durchs Dorf gelaufen, um Obst zu kaufen. In diesen Momenten hat es sich so angefühlt, als
wären wir nie weg gewesen.
Am Wochenende haben wir dann endlich auch die älteren Kinder gesehen, die unter der Woche ihre Schulen besuchen.
Insgesamt haben wir die Zeit diesmal ganz intensiv genutzt, um ganz viele ungeklärte Fragen zu besprechen, um uns gemeinsam zusammenzusetzen und über die
Zukunft zu sprechen.
Wir haben Banzi und Bibi mitgeteilt, dass wir durch die Spendengelder die Schulkosten für alle Kinder für ein Jahr übernehmen können. Das war natürlich
eine tolle Nachricht und Banzi ist direkt losgegangen um die Schulkosten Kind für Kind zu bezahlen, damit sie nicht wieder nach Hause geschickt werden, so
wie es leider der Fall ist, wenn das Schulgeld nicht bezahlt werden kann. Außerdem haben wir gemeinsam beschlossen, dass wir den drei ältesten Jungs Omar,
Issa und Mohammed eine Ausbildung ermöglichen möchten (weitere Informationen folgen noch). Die Alternative für die drei wäre gewesen, einen Führerschein
zu machen und dann irgendwann als Tuktuk-Fahrer ein bisschen Geld dazu zu verdienen.
Unser Ziel und Herzenswunsch ist, dass die Kinder alle ihre Schule abschließen und danach eine Berufsausbildung oder ein Studium machen können, um eine
bessere Zukunft zu haben.
Wir haben uns die „Secondary Boarding School“ von den beiden Mädchen Mwanarusi und Meali angeschaut, die dort in einer Art Internat untergebracht sind.
Die zweistündige Fahrt dorthin mit dem Bus über die holprigen Wege war ein Abenteuer für sich. Wir durften die Schule und die Lehrer kennenlernen und
konnten noch Zeit mit Mwanarusi und Meali verbringen.
Neben der Planung und Abstimmung mit Banzi und Bibi ist es uns während der Zeit vor Ort auch immer ein besonderes Anliegen, die Kinder mal ein Stück aus
ihrem Alltag zu holen und besondere Dinge mit ihnen zu veranstalten, die sie normalerweise nicht erleben.
So haben wir diesmal in Abstimmung mit Banzi und Bibi einen Tag mit allen gemeinsam zuerst im „Jungle Snake Park“ und anschließend am Strand verbracht, wo
wir noch zusammen zu Abend gegessen haben. Die Kinder waren die Tage davor schon ganz aufgeregt. Der Tag war wunderschön, die Kinder hatten sehr viel Spaß
und waren auch zum ersten Mal, seitdem wir dort gewesen sind, wieder am Strand (obwohl der gerade mal 25 Minuten entfernt ist).
An dieser Stelle wollen wir aber nochmal sagen, dass solche Aktionen privat und nicht aus Spendengeldern finanziert werden.
Wir hatten eine intensive Zeit und haben noch einmal gemerkt, wie hart das Leben in Kenia oftmals ist und welchen Herausforderungen sich Banzi und Bibi
jeden Tag stellen müssen.
Die Inflation in Kenia ist extrem, die Lebensmittelpreise steigen rasant. Benötigte man vor einem Jahr noch ca. 200 Euro im Monat für die Nahrungsmittel im
Heim, so sind es jetzt schon ca. 250 Euro. Die politische Lage unter der neu gewählten Regierung spitzt sich zu. Steuern werden drastisch erhöht, die
Menschen gehen mittlerweile regelmäßig auf die Straße um zu demonstrieren.
Im Heim führt das noch mehr dazu abwägen zu müssen, was wichtiger ist: Bildung oder Ernährung?
Ist es besser, wenn die Kinder dauerhaft zur Schule gehen können, dafür aber abends mit leeren Mägen ins Bett gehen? Oder sollte Ernährung die Priorität
sein, dafür werden die Kinder dann aber alle paar Wochen aus der Schule nach Hause geschickt, da das Schulgeld nicht bezahlt werden kann?
Wäre es nicht schön, diese Frage nicht stellen zu müssen?
Banzi und Bibi leisten großartige Arbeit, das durften wir in unser Zeit dort wieder einmal erleben. Die Kinder sind wirklich tolle Menschen, einfühlsam,
intelligent, lustig und zuvorkommend. Egal, wie wenig sie haben, sie würden alles mit dir teilen. Wenn es mal Kekse gibt, dann hält dir jedes Kind einen
Keks hin und es wird alles geteilt, obwohl sie selber so wenig haben. Banzi und Bibi schenken den Kindern ein so liebevolles und harmonisches Zuhause und
haben die Kinder zu so tollen Menschen erzogen.
Es ist traurig, wie wenig offizielle Unterstützung sie für diese Arbeit erhalten und deshalb hoffen wir, dass wir dazu beitragen können, ihnen auch in den
nächsten Monaten und Jahren ein wenig Last von den Schultern nehmen zu können.
An dieser Stelle ein riesen großes Dankeschön an alle Spender und Spenderinnen!!
Wir können mit kleinen Beträgen Großes bewirken. Mit einer monatlichen Spende von nur 5 Euro, kann man ein Kind für ein Jahr zu einer Primary School
schicken. Mit nur 20 Euro im Monat sind Primary School und Ernährung für ein Kind abgedeckt.
Auf dieser Seite haben wir eine Übersicht der Ausbildungskosten 2023 erstellt.